- Coon-Song
- Coon-Song[amerikanisch, 'kuːnsɔȖ], Bezeichnung für einen unter der amerikanischen Blackface-Minstrelsy (Minstrel-Show) aufgekommenen Liedtyp, bei dem es sich um eine Art spöttisch-karikierendes musikalisches Porträt des Südstaaten-Negers handelte. Die Bezeichnung, abgeleitet von racoon (= »Waschbär«), war ein damals weit verbreiteter abfälliger Slangausdruck für Neger. Die Texte der Coon-Songs setzten sich dann auch aus bloßen Stereotypen über das angebliche Verhalten und Aussehen des Negers zusammen. Musikalisch waren sie den Unterhaltungsmusikstandards des 19. Jahrhunderts verpflichtet, wurden in den Minstrel-Shows aber auf dem Banjo begleitet, um ihnen so den Anschein von etwas typisch Negroidem zu geben. Als die Coon-Songs um 1890 schließlich eine regelrechte Modeerscheinung in den USA zu werden begannen, verbreiteten sie die Musikverlage bereits in Massenauflage als Notendruck, dann aber in der Regel mit Klavierbegleitung. Das berühmteste Lied dieser Art entstand schon in den Zwanzigerjahren des 19. Jahrhunderts und gilt in den USA noch heute als ein Symbol für Rassendiskriminierung: »Jim Crow« von Thomas D. Rice (1808-1860).Siehe auch: Plantation-Song.
Universal-Lexikon. 2012.